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vom Wortgewicht

„In Trance kommt es auf jedes Wort an“. So sagte es der Trainer im Hypnose-intensiv-Seminar. Für mich schien daran etwas nicht zu stimmen: warum nur in Trance?

Die Lösung fand ich kurz darauf: Wenn ich davon ausgehen kann, daß wir uns immer in einer bestimmten Art von Trance befinden, hebt sich die Einschränkung „in Trance“ einfach auf.

Vielleicht gelingt es Dir an dieser Stelle, das Konzept des „in-Trance-seins“ bei Seite zu lassen, denn es soll hier um das Gewicht der verwendeten Wörter gehen.

In meiner Erinnerung gibt es den Bericht eines Schriftstellers (Stefan Zweig?) vom Beginn des 20. Jahrhunderts aus einem Schweizer Sanatorium. Dort war es den Patienten bei Androhung der sofortigen Entlassung aus der Heilanstalt verboten, mit anderen Patienten über die eigene Erkrankung zu sprechen. Intuitiv spüren wir, warum! Alles soll auf Heilung ausgerichtet sein, die treibende Kraft darin ist die interne Formulierung im eigenen Geist. Und dieser übersetzt Emotionen, Bilder, Vorstellungen … in Sprache! Und eben Sprache in Vorstellungen, Bilder und Emotionen.

ALLES, was wir hören, müßen wir prozessieren, all das, was auf uns einströmt, muß unser Geist verarbeiten. Auch alles, was wir uns selbst sagen, einreden, einbilden.

Zuweilen kommt es vor, daß wir uns etwas vornehmen, etwas Neues beginnen wollen, gute Vorsätze umsetzen wollen … … … und dann doch feststellen, daß wir beim alten Verhalten geblieben sind. Dann war die Idee schon angemessen, aber die Glaubenssätze „im Untergrund“, im Subbewußten, haben die Veränderung konterkariert. Sie haben auf die althergebrachte Weise weiter vor sich hin geplappert, vielleicht so leise, daß Du es noch nicht einmal gehört hast, und doch wirksam.

Eines der einfachsten und einleuchtendsten Beispiele ist die Irreführung durch die sprachliche Negation:

„Bitte nicht stören“

Hier muß sich der Leser zunächst vorstellen, wie er stört, um sich dann zu überlegen, wie er es anstellt, es nicht zu tun (und das ist tatsächlich der Vorgang der Verarbeitung dieser Bitte im Gehirn). Und je nach Charakter fällt es schwerer oder leichter, diesem Umweg zu folgen.

Oder: „Denk jetzt nicht an Deine letzte große Freude!“ (hier sollte absichtlich ein schönes Beispiel stehen;). Sofort springt die Suchmaschine Deines Geistes an, ob Du willst oder nicht, und liefert mindestens ein Ergebnis (denn es muß ja graduell verglichen werden).

Aber: „Achtung, fall nicht hin; stoß dich nicht; tu dies und jenes nicht;…“?

Daß Eltern „schon immer“ so zu ihren Zöglingen reden ist vielleicht wahr, und doch geht es deutlich besser. Ist Dir bewußt, wie stark die Negation in unsere(r) Sprache wirkt? Manchmal ist Schweigen Gold.

Zugegeben: Es ist erst einmal anstrengend, positiv zu formulieren. Zu sagen, was ich will. Aber es wird immer leichter und macht an sich schon Freude. Denn es macht etwas mit mir (und mit Dir)!

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Annett K. Böhning, Chemnitz