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Hubschrauber und Rasenmäher

Auf gewisse Weise will ich nicht wahrhaben, daß die jetzige Elterngeneration grundsätzlich andere Haltungen an den Tag legt als „früher üblich“ (daß das Teil einer gewissen konservativen Tendenz meines Selbst sein könnte, soll hier kein Thema sein;) und werde akzeptieren müssen, daß dem so ist, zumindest zum Teil.

Wir neigen generell dazu, Dinge „fest“ zu machen. So, wie wir es kennen, soll es meistens bleiben. Wir brauchen zum Wohlfühlen Kontinuität, eine verlässliche Grundlage für unsere Bewegungen durch Raum und Zeit.

das Problem

Gleichzeitig agiere ich an der Nahtstelle zwischen den Generationen. Daß es Hubschraubereltern gibt, war mir schon lange bekannt. Später lernte ich, daß es auch Rasenmähereltern gibt: sie räumen alles Erdenkliche, jedes einzelne vermeintliche Problem ihrer Kinder schon vor der Berührung ihres Schützlings mit selbigem aus dem Weg. Das Kind soll in einer behüteten Schutzzone aufwachsen, ohne Frustration, ohne Widerstände, ohne Konflikte.

Was machst Du mit einem Schüler, der nicht bereit ist, Hürden zu überwinden, weil die Trauben, die es dahinter zu ernten gibt, zwar verlockend aussehen, aber sowieso viel zu sauer sind? Wie gehst Du damit um, daß Du es mit einer natürlichen Begabung zu tun hast und das einzige Problem die Verzerrung in der Konditionierung des Kindes ist?

Vor ein paar Jahren hörte ich in einem Beitrag, daß in Finnland die Kinder nicht mehr analog, mit Füller auf Papier schreiben lernen, sondern nur noch auf Computertastatur. Mit meinem Wissen um den Aufbau neuronaler Netze im kindlichen Gehirn war für mich In dem Moment klar, daß unsere Kultur untergeht… 😉

Ich sprach daraufhin mit einem Feldendkrais-Trainer… …er hielt kurz inne und meinte dann: „Es wird einfach nur anders“. Der Geist findet immer (s)einen Weg!

Einer meiner liebsten Leitsätze lautet:

„Der Flexibelste führt.“

Wie kann ich also damit umgehen, wenn ich mitbekomme, daß die Eltern meines Schülers das Potenzial ihres Liebsten wohlmeinend blockieren?

ein Ansatz

„von hinten durch die Brust ins Auge.“

In der Psychologie gibt es den Ansatz der „Auslöschung durch Ignoranz“.

Dazu benötige ich zuerst einmal ein ordentlich „dickes Fell“. Auch wenn ich sehr wohl sensibel wahrnehme, mit welchen Schwingungen und Glaubenssätzen mein Schüler konditioniert ist und in diesem Zustand gehalten wird, bleibe ich selbst klaren, kühlen Kopfes. Dafür ist eine gehörige Portion Humor not-wendig… Ich vertraue auf das Prinzip Neugier. Ich weiß um die Macht der Glücksgefühle durch Überwindung von Hindernissen.

Den Eltern gegenüber nützt wahrscheinlich eine direkte Ansprache wenig: sie sind ja in der Überzeugung unterwegs, ihrem Kinde das Beste angedeihen zu lassen (und es ist das beste, was ihnen im Moment möglich ist). Direkt daran zu rütteln ist wahrscheinlich wenig erfolgversprechend…

Am ehesten dürfte auch hier eine „gesalzen Prise Humor“ wirken: mit Analogien zu arbeiten, die den Eltern ganz subtil helfen zu verstehen, was geschieht. Die Herausforderung für mich ist, im rechten Moment eine solche parat zu haben. Und genau dafür schreibe ich jetzt hier absichtlich keine Idee auf, sondern lade Dich zu einer Art „Analogie-Slam“ ein: Übung macht den Meister! Also laß uns üben!

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Testimonials

"Das erste Coaching bei Henry Kowallik von Wachstumspfad fand im März 2022 statt. Eine große Unsicherheit in mir ging dem Gespräch voraus und die Erkenntnis, dass ich Unterstützung benötige, um klarer meine Ziele zu formulieren, zu definieren. Ich nahm mit meinem Anliegen Kontakt auf. Das Ergebnis aus dieser Investition in mich selbst war, dass ich in das Handeln gekommen bin, heute als Führungskraft in einer Kindertageseinrichtung arbeite, mehr Wertschätzung erfahre, mehr Vertrauen in mich selbst habe und mir meine neue Aufgabe sehr viel Freude bereitet.

Dabei habe ich von meinem Gegenüber Wertschätzung erfahren, habe mich mit meinem Anliegen gesehen und ernst genommen gefühlt. Das Coaching war außergewöhnlich professionell, einfühlsam, motivierend und lösungsorientiert.

In einer weiteren Konsultation habe ich Ängste ablegen können, die mich sehr beeinträchtigt haben im Umgang mit Menschen. Auf diesem Weg sage ich von Herzen Danke für die so wertvolle Arbeit!"

Annett K. Böhning, Chemnitz